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0.0 Std. in den vergangenen zwei Wochen / 14.2 Std. insgesamt (14.2 Std. zum Zeitpunkt der Rezension)
Verfasst: 11. Sep. 2024 um 9:05
Aktualisiert: 12. Sep. 2024 um 5:05

Review zu Far Cry® 6

Viva la revolución!

Nur leider ist Far Cry 6 selbst keine Revolution.
Geschweige denn eine Innovation.
Ich meine, das muss man dem Spiel lassen: es versucht etwas Anderes, etwas Neues.
Scheitert halt leider kläglich daran.
Die meisten Änderungen sind halt leider bloß Verschlechterungen.
  • Wozu braucht es denn bitte verschiedene Arten von Munition? Dadurch sind auch viele Gegner richtige bullet sponges und halten viel zu viel aus! So schlimm wie damals in Wolfenstein: Youngblood ist es allerdings zum Glück nicht. Das Spiel hatte nämlich ein ähnliches Prinzip
  • Wozu braucht es Schalldämpfer, die überhitzen?
  • Wozu muss es plötzlich ein ausgeklügeltes crafting-System geben?
  • Warum gibt es keinen klassischen Fähigkeitsbaum? Stattdessen sind Fertigkeiten nun an tragbare Kleidung gebunden, wodurch das eigene Aussehen teils idiotisch aussehen kann...
  • Wieso kann ich keine Steine mehr werfen, um Gegner im stealth abzulenken? (Kann sein, dass ich das irgendwie übersehen habe, habe aber in der Steuerung keine Aktion gefunden, die das ermöglichen würde)
  • Wieso sind Helikopter nun dermaßen unkomfortabler zu steuern, als noch im Vorgänger, oder Vorvorgänger?
  • Wo sind meine geliebten Wurfmesser?
  • Wo ist Beute, um Tiere anzulocken?
  • Warum ist der Granatwerfer keine Nebenwaffe mehr, sodass ich diesen nicht mehr in Fahrzeugen verwenden kann?

Fragen über Fragen, die ich mir während des doch recht kurzen Antesten gefragt habe. Fragen, die mich teils wütend gemacht haben...
Der Tropfen der dann das Fass zum Überlaufen gebracht hatte war, dass ich einen gewissen NPC in einer Autofahrt beschützen musste, dieser ständig gestorben ist und die Fahrt von Neuem beginnt. Tut mir leid, aber mein Geduldsfaden ist nun gerissen. Nach dem dritten und letzten Versuch habe ich keinerlei Energie mehr und sehe dieses Spiel nur noch als große Zeitverschwendung an!
Es ist in fast allen Belangen schlechter als dessen Vorgänger und das kann ich mit Recht behaupten, weil ich die Vorgänger allesamt in 2024 erneut durchgespielt habe.

Gutes & Schlechtes:

Pro:

+ Leises Einnehmen der Außenposten ist ein großartiges Gefühl!
+ Grafik sieht fantastisch aus, auch wenn gewisse Charaktermodelle besser hätten aussehen können. Die Flora wiederum ist stets ein Hingucker gewesen!
+ individueller Spielstil wird durch diverse Waffen und Gadgets verfeinert
+ viele verschiedene Vehikel. Ins Besondere der Panzer hat es mir sehr angetan! Das Pferd ist auch ganz okay
+ große Openworld
+ verschiedene Gegnerklassen
+ Spiel verbindet sich sogar mit den RGB-Leuchten meiner Tastatur, wodurch z.B. diverse Farben das Spielgeschehen untermalen
+ Far Cry 6 ist das erste Far Cry bei dem man seinen eigenen Charakter innerhalb von Cutscenes auch sehen kann (außerhalb von Videorekordern, o.Ä.), wodurch die gewählte Kleidung eher zur Geltung kommt
+ Im Vorgänger konnte man sich nicht mehr heilen, wenn man kein Medkit mehr hatte. Hier gibt es wieder die total abstrusen Animationen, wie man sich eine Patronenkugel mit der Zange hinaus zieht und ich liebe es!
+ Mir gefällt die ursprüngliche Prämisse eines Far Crys innerhalb einer lateinamerikanischen Diktatur, die man stürzen muss. Die Umsetzung ist halt weniger gut

Contra:

- Erzwungene Anmeldung von Drittaccounts zum Spielen (Ubisoft)
- Erzwungene Nutzung eines externen Launchers abseits von Steam (Ubisoft Connect)
- Kein Pokerminispiel wie im dritten Teil. Stattdessen gibt es Domino. Das übrigens nervig zu spielen ist, weil die Charaktere ständig auf den Tisch hauen müssen!
- Es gibt keine Türme mehr zum Hochkraxeln, was ich persönlich irgendwie schade finde. Mir persönlich hat das immer recht viel Spaß gemacht
- Leider gibt es keine großangelegten "Festungen", also größere Außenposten, neben den normalen Außenposten, die man einnehmen kann. Das hat im vierten Teil immer Laune gemacht
- Das Spiel weigert sich eine spanische Sprachausgabe und eine englische Spieloberfläche gleichzeitig anzubieten. Entweder ich spiele das komplette Spiel auf Englisch, oder auf Spanisch. Eine Einstellung dies separat einzustellen, existiert schlichtweg nicht. Lediglich Untertitel kann man eigens einstellen. Das fand ich immens schade!
- Warum wird innerhalb einer Siedlung die Perspektive von first person zu third person gewechselt? Das nervt!
- Hauptgeschichte ist auf einem unterirdischen Niveau. Das einzige Highlight ist die Performance von Giancarlo Esposito, den man z.B. aus Breaking Bad kennen könnte. Problem dabei ist nur: Wieso das Spiel durchspielen, geschweige denn kaufen, wenn es seine Performance komplett kostenfrei auf YouTube gibt?
- Dialoge, die man hier zu hören bekommt sind teilweise zum fremdschämen...
- Viele Hauptmissionen fühlen sich vom Inhalt an wie Nebenmissionen und sind immens einfallslos

Prontra:

+- Nebenquests sind meiner Meinung nach zu uninteressant
+- Hier und da mal ein kleiner Bug, aber nichts Weltbewegendes
+- Cutscenes kann man nicht pausieren
+- Die eigene Taschenlampe kann man nicht selbstständig an- und ausschalten
+- Der zu spielende Protagonist ist ziemlich dumm und es störte mich stellenweise als diese Person zu spielen
+- Um Gegenstände erbeuten zu können muss man schon ziemlich nah daran hinantreten
+- Das FOV ist bei den verschiedenen Vehikeln (Panzer, Pferd, Helikopter, Flugzeug, Auto) nicht separat einzustellen

Konnte am Anfang des Spiels die negative Resonanz des Spiels nicht wirklich nachvollziehen.
Jetzt verstehe ich sie.
Ich habe keine Lust mehr auf dieses Spiel und fühle, dass ich meine Zeit verschwendet habe. Wenigstens habe ich hierfür nur 14,99€ ausgegeben. Verschmerzbar meinerseits.

(Die Aufrechterhaltung & Funktionalität der hier gebotenen Links kann ich logischerweise nicht gewährleisten)

Hast du noch mehr Interesse an Reviews wie diese? Dann besuche doch meine Steamkuratorseite! ;-)
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